
Wenn man als Journalist ein Auto auf einer Teststrecke fährt und über Drifts oder Power-Slides berichtet, dann könnte der Leser meinen, dass dies ganz weit weg von seiner Lebensrealität sei. Doch die Schnee-Engel, die ich nun mit einem Audi A8 auf einem Rundkurs im österreichischen Seefeld gezeichnet habe, kann auch jeder normale Autofahrer nachfahren. Unter dem Überbegriff Audi driving experience bietet Audi verschiedene aktive Fahrübungstage an: vom Anfängertraining in Verbindung mit einem Audi S4 Avant bis zum Cheffahrertraining mit einem Audi A8.
Am Vortag war die Eisfläche angetaut, über Nacht wieder gefroren, und am Testtag regnet es bei fünf Grad. Ein Schmierfilm liegt auf dem Eis, rutschiger kann es kaum sein. Es sind die Bedingungen, bei denen es sicherer ist, Auto zu fahren als zu laufen. Also optimale Voraussetzungen, um herauszufinden, was so ein quattro drauf hat. Persönlich bin ich schon einige Autos auf Eis und Schnee gefahren, allerdings noch nie einen Audi A8 mit einer Länge von 5,14 Metern und fast 3 Metern Radstand. Eine spannende Herausforderung und die Frage: Wie verhält sich so ein Auto im Grenzbereich?
Unter der Anleitung erfahrener Instruktoren, die scheinbar auf Eis und Schnee auf die Welt gekommen sind, erzielt man schnell Fortschritte. Zwar helfen uns Spike-Reifen beim Grip auf der Eisfläche, aber die Grenzen der Physik können diese auch nicht aushebeln. Bei der normalen Fahrt mit eingeschalteter Stabilitätskontrolle verhält sich der Audi A8 sehr souverän. Hier hilft der lange Radstand, die Ruhe zu bewahren. Denn eines ist auf Eis und Schnee gefährlich: sich selbst zu überschätzen.
Doch natürlich darf bei so einem Eistraining auch das kontrollierte Driften nicht fehlen, der Spaß muss sein. Und dabei lernt man dann noch, wie sich ein großes Auto wieder einfangen lässt, wenn es ins Schleudern geraten ist. Hier kommt die Länge dann doch zum Tragen und schwingt das Auto herum. Erstaunlich dabei ist jedoch, dass der Audi A8 sich trotz seiner Länge im Donut sogar fast im Stand um die eigene Achse drehen lässt. Das hätte ich nicht gedacht. Dieser Test diente selbstverständlich rein wissenschaftlichen Zwecken.
Audi bietet somit für jedermann ganz besondere Fahrerlebnisse an, die gleichzeitig Spaß-Highlight und Sicherheitsgewinn sein können. Denn nur wer Autos schon kontrolliert in Grenzbereichen erlebt hat, kann in der echten Gefahrensituation gelassen und sicher reagieren. Dabei ist es für Audi durchaus ein Element der Kundenbindung, wenn man in einem Audi diese Trainings absolviert. Doch selbst wenn die Preise teilweise mehrere hundert Euro betragen oder inklusive Übernachtungen schon mal vierstellig werden, ist das kein Verkaufsprogramm: Die Kosten und die Logistik hinter solchen Trainings liegen für den Hersteller immer über den kumulierten Verkaufspreisen.
Los geht es im Programm bei einem Kompakttraining mit dem Audi S4 Avant, wobei die Instruktoren grundsätzliche Handhabungen wie Sitzposition und Lenkverhalten erklären und mit den Teilnehmern Situationen wie Untersteuern, eine ABS-Gefahrenbremsung oder einen Slalom auf rutschigem Untergrund üben. 260 Euro kostet so ein halbtägiges Training in Österreich mit dem Audi S4 Avant. Diese ersten Erfahrungen lassen sich dann in einem eintägigen Aufbautraining vertiefen (ab 490 Euro). Vergünstigungen erhalten übrigens junge Fahrer bis zu einem Alter von 25 Jahren. Dieses Training etwa für Lenkslalom, Ausweichen und den Schnee-Parcours ist sowohl mit einem S4 Avant als auch mit einem A8 4.2 TDI quattro verfügbar.
Und so staffeln sich die Ansprüche und Schwierigkeitsgrade durch die verschiedenen Trainings, bis man beim Cheffahrertraining Pro angelangt ist. Zielgruppe sind hier professionelle Fahrer, es geht um Personenschutz. Es wird zum Beispiel eine 180-Grad-Rückwärtswende eingeübt, für den Fall, dass der Fahrer einen Vorstandsvorsitzenden vor Terroristen retten muss. Hört sich zunächst lustig an, kann aber durchaus vorgekommen.
Die Programme der Audi driving experience enthalten sogar mehrtägige Touren nach Finnland oder durch die Alpen. So kann so ein Fahrtraining auch mal zum Erlebnisurlaub werden. Die Plätze sind immer begrenzt und schnell ausgebucht. Und nach dem Winterprogramm wartet auch schon bald das Sommerprogramm, das turnusgemäß im Frühjahr erscheint und dann zu spannenden Orten führt – und auf die eine oder andere Rennstrecke.
Lesen Sie mehr über die Audi driving experience in den Erfahrungsberichten der Teilnehmer:
- Arild Eichbaum, AutoRILD.de
- Bjoern Habegger, mein-auto-blog.de
- Camillo Pfeil, Worldtravlr.net
- Fabian Meßner, Autophorie.de
- Heike Kaufhold, KÖLN-FORMAT.de
- Jochen Siegle , TECHFIEBER.de
- Johannes Knapp, NewGadgets.de
- Kai Petermann, Heldth.com
- Lisa Schwarz, HYYPERLIC.com
- Mario Lehmann, Autoaid.de
- Milos Willing, Trendlupe.de
- Oliver Walther, Der-Auto-Blogger.de
- Thomas Majchrzak, Autogefuehl.de Testfahrt Audi A8 und Testfahrt Audi S4 Avant





