
Was hat DKW, die Marke, die 1920 durch einen Fahrradhilfsmotor Bekanntheit erlangte, mit Autos und speziell Audi zu tun? Die Geschichte von DKW begann 1916 mit einem Dampfkraftwagen, daher die drei Buchstaben. 1921 folgte die Entwicklung des ersten Motorrads, das von einem Zweitaktmotor angetrieben wurde. Nur sieben Jahre danach war das DKW-Werk in Zschopau die größte Motorradfabrik der Welt. Im selben Jahr gelang es DKW-Chef Jørgen Skafte Rasmussen, aufgrund der ersten Vorboten der Weltwirtschaftskrise, die in Zwickau ansässigen Audi-Werke zu übernehmen.
Die verbliebenen Audi-Entwickler erhielten den Auftrag, ein frontangetriebenes Automobil zur Serienreife zu entwickeln. Ein wassergekühlter DKW-Zweizylinder-Motorradmotor und ein leichtes Stahlchassis sollten die technische Grundlage bilden. Rasmussen bestand explizit auf den Frontantrieb, der ihm für ein kleines Automobil wegen der Fahrleistung und der Raumökonomie besonders geeignet erschien.

Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung 1931 vorgestellt, wurde der DKW F1 schnell zum Volumenmodell.
Nach nur sechs Wochen hatten die Entwickler den ersten Prototyp für das erste DKW-Auto fertiggestellt. Und auf der Internationalen Automobil-Ausstellung 1931, die damals in Berlin stattfand, stellte DKW seinen Front F1 vor. Mit einem Kaufpreis von 1.685 Reichsmark war er das billigste deutsche Auto zur damaligen Zeit und der Urvater aller folgenden frontangetriebenen DKW. Der daraus resultierende starke Absatz brachte ihm den Spitznamen „Volkswagen der Vorkriegszeit“ ein. Auf Basis dieses Modells entstanden im Laufe der Zeit durch stetige Weiterentwicklung die DKW-Modelle F2 bis F9. Bis zu seiner Produktionseinstellung im Jahr 1942 wurden etwa 270.000 Exemplare des Frontantriebs-DKW in verschiedenen Ausführungen im Audi-Werk Zwickau hergestellt.
Die besonders hochwertigen Luxus-Cabriolets der DKW-F-Reihe trugen auch den Beinamen „Kleiner Horch“. Grund dafür war, dass Horch-Designer die Karosserie zeichneten und diese zum Teil auch im Karosseriebau von Horch gefertigt wurde. LKW transportierten die fertigen Karosserien dann zu den Audi-Werken, die nur ein paar Straßen entfernt angesiedelt waren.