
Es ist das Jahr 1959. Der Wettlauf ins All zwischen den USA und der UdSSR ist in vollem Gange, im Fernsehen wird die erste Folge der Kult-Westernserie Bonanza ausgestrahlt, im Radio trällert Billy Vaughn „La Paloma“ und die Barbie Puppe erblickt das Licht der Welt. Aber nicht nur sie. Am 20. August 1959 wird der erste DKW Junior gebaut.
Elegant, geräumig und bequem. Dieses Versprechen gab der DKW Junior seinen Kunden. Anders als der VW Käfer wird der DKW Junior über die Vorderräder angetrieben. Der Dreizylinder-Zweitaktmotor sitzt vor der Vorderachse, sodass der Junior im Heck einen wesentlich größeren Kofferraum bietet. Ein „Ferienkofferraum“, zum Beispiel für Reisen mit der ganzen Familie über die Alpen ins beliebte Urlaubsland Italien. Dem damaligen Geschmack entsprechend übernahm der DKW Junior Designelemente amerikanischer Autos, wie etwa die angedeuteten Heckflossen oder den Haifisch-Kühlergrill.
Insgesamt 118.986 DKW Junior wurden zwischen 1959 und 1962 im Werk Ingolstadt gebaut. Die Modellreihe sicherte Vollbeschäftigung am Standort Ingolstadt und brachte der neuen Fabrik den Beinamen „Junior-Werk“ ein. Das Werk – damals noch außerhalb Ingolstadts – ist die „Keimzelle“ des heutigen Audi-Werks. Bis 1959 wurden in Ingolstadt nur DKW Motorräder, Lieferwagen und Geländewagen gebaut.