
„Wie aus einem Stück Metall ein super Typ wird“, steht in großen roten Lettern am Tor vom Vorserien-Center in Neckarsulm. So ein super Typ ist auch der Audi A3 clubsport quattro concept: Das Showcar zum Wörthersee-Treffen wurde in den letzten Wochen von Jochen Uhl und seinem Team in der Werkstatt für Concept Cars und Sonderfahrzeuge gebaut.
Basis der Konzeptstudie ist eine S3 Limousine, die frisch vom Band aus Györ kommt. Das jungfräuliche Auto demontieren Uhl und sein Team: Alle Anbauteile – von der Seitenwand über die Türen bis zu Motorhaube und Heckklappe – kommen weg. Auch das Interieur und der Motor müssen raus. „Im Showcar ist nur das Dach und das Grundgerüst vom ursprünglichen Serien-S3. Der Rest sind Sonderanfertigungen“, erläutert Gesamtprojektleiter Christoph Zitzelsberger. Beim Blick ins Fahrzeuginnere fällt auf: Neben zahlreichen Kabeln sind nur noch Innenspiegel und Blinkhebel übrig.
Ist das Fahrzeug „nackt“, bekommt es ein exklusives Styling verpasst: Die Seitenteile sind im urquattro-Stil gehalten und lassen das Auto sportlich wirken. Unter der Motorhaube schnurrt ein Fünf-Zylinder Turbo-Motor. 525 PS Leistung sorgen dafür, dass der A3 clubsport quattro concept eine Höchstgeschwindigkeit von 310 Stundenkilometern erreicht. Die Insassen sitzen auf mit mikro-alcantara und Feinnappa bezogenen Sitzen, die Ausstattung entspricht einer modifizierten S3-Ausstattung.
In dieser Werkstatt sind Spezialisten am Werk: Die neuen Teile für den A3 clubsport quattro concept sind Sonderfertigungen, teilweise sogar Handarbeit. Das Herstellungsverfahren muss für jedes Teil individuell entschieden werden und der Umbau erfordert ein hohes Maß an Planung. „Es ist nicht so einfach, die Vielzahl an Einzellieferungen zu koordinieren“, erklärt Jochen Uhl. Deshalb gibt es für jeden Umbau extra Regalsysteme, damit auch alle Teile, die oft von verschiedenen Zulieferern kommen, zugeordnet werden können.
Diesen Änderungsumfang in der Kürze der Zeit zu bewältigen ist für Uhl und seine Truppe Tagesgeschäft. Sie sind allesamt Feuer und Flamme für den Umbau der S3 Limousine. In seinem Team seien richtige Allrounder, die mit Herzblut und großem Interesse an die Autos rangehen. „Man muss mit dem Besten gerade so zufrieden sein“, ist er überzeugt.
Einer dieser Perfektionisten ist Erick Sigel, der auch privat gerne Autos veredelt. Zuletzt hat er aus einem VW Beetle einen Pick-up gebaut. Seine Erfahrungen kann er in seinem Beruf als Karosseriebau-Meister gut einbringen. Einige Lösungsvorschläge im Bereich des Werkzeugbaus stammen von ihm. „Geht nicht, gibt’s nicht“, ist Sigel überzeugt. Alles was physikalisch möglich ist, könne das Team vom Vorserien-Center auch umsetzen.
Wenn es hart auf hart kommt, arbeiten die Männer auch am Wochenende. „Die Mannschaft muss flexibel sein. Das Auto muss fertig werden, das hat oberste Priorität“, erklärt Jochen Uhl. Wenn das Auto dann fertig umgerüstet ist, geht es damit zu einem Audi-Prüfgelände in der Nähe. „Die erste Fahrt gebührt natürlich unserem Team“, sagt Uhl stolz. Und sogar am Wörthersee sind er und Erick Sigel Ende Mai vor Ort, um „ihr“ Showcar und die anderen Autos zu bewundern.