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Gastbeitrag: Die raue Poesie der Berge

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Die raue Poesie der Berge

Der Hingucker auf dem Zeltplatz: Der rote Audi R8 V10 Spyer und im Hintergrund das Audi RS 5 Cabriolet

Recht bald nachdem wir am vergangenen Sonntag unsere Reise quer über die französischen Alpen gestartet hatten, wurde uns klar, dass es mit dem Foto des Sternenhimmels hoch oben auf über 2000 Meter schwierig werden könnte. Das erste Vorzeichen war der strömende Regen, der über uns hereinbrach, nachdem wir – Gott sei Dank – gerade erst nahe Genf zum ersten Mal unsere Zelte aufgeschlagen hatten. Am nächsten Morgen wussten wir, dass wir es mit dem Zelten die nächsten Tage schwer haben würden.

Dennoch waren die darauf folgenden drei Tage, in denen wir einige der wohl schönsten Passstraßen der Welt überqueren sollten, wettertechnisch das reinste Glücksspiel. Rauf bei Regen, Schneeregen, starkem Wind und trübem Nebel. Hinunter bei beißendem Sonnenschein, über 20 Grad und wolkenlosem Himmel. Jede Sekunde der Fahrt wurde aus jedem erdenklichen Blickwinkel zu einer unberechenbaren Reise durch Landschaften, die man eher auf fremden Planeten vermuten könnte.

Dabei fing es am ersten Tag noch recht sanft an. Der Col de la Colombière oder der Col des Aravis waren eher seichte Einstimmungspforten, als dass sie beeindruckende Formate annahmen. Erst der Cormet de Roselend gegen Ende des Tages gab uns mit seiner um einen gigantischen Stauseen garnierten, holprigen Straße zu verstehen, was die folgenden zwei Tage durch die Fahrwerke der beiden Autos noch auf uns einprügeln würde. Ganz abgesehen davon, dass wir hier zum ersten Mal auf unserer Reise karge Felsen und weiße Schneewände am Straßenrand erblicken durften. Eine Haarnadelkurve trennt hier ganz lässig die grüne Landschaft am See vom kargen Steinplaneten jenseits der Baumgrenze.

Die raue Poesie der Berge

Kurze Pause im Schneegestöber am französischen Col de l’Iseran

Die darauffolgenden zwei Tage kann ich nicht mehr auseinanderhalten. Sie sind dank Schlaflosigkeit, großer Anspannung am Steuer und Landschaften, die einen am Wachzustand zweifeln lassen , zu einer Erfahrung herangewachsen, die man so einfach nicht in Worte fassen kann.

Gesperrte Pässe zwangen uns zu hunderten Kilometern Umweg, wobei die Enttäuschung immer greifbar war – schließlich wollten wir die Route des Grandes Alpes komplett abfahren. Die Höhenluft jenseits der 2000 Meter zerrte an unserer Kondition und an der Kondition der beiden Sauger im Audi R8 und RS 5. Akustisch bleibt vom famosen Klang der beiden Motoren in diesen Regionen kaum noch etwas übrig. Die Temperaturwechsel zwischen null und fünfundzwanzig Grad und die langen Fahrten bis in die Nacht, um doch noch das Teilstück zu schaffen, forderten ebenfalls ihren Tribut.

Doch werden eben alle diese Strapazen um ein vielfaches entlohnt, wenn man um eine letzte Serpentine fährt und plötzlich die grüne Natur ein jähes Ende findet und von unwirtlichen, kargen Felsen erlöst wird. Wenn sich eine langgezogene Links-/Rechtskombination später am steil herabstürzenden Hang die umliegenden malerischen Bergketten ins Blickfeld schieben. Und wenn man nicht anders kann, als darüber zu sinnieren, welcher Künstler wohl seine federleichte Hand an diese Kunstwerke von Straßen gelegt hat. Es ist nicht einfach nur ein Weg über die Alpen. Es ist eine Symphonie aus Asphalt.

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